Selbstdarstellung

Aufgaben und Ziele der Fachgruppe Hochtemperaturtechnik

Die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik definiert sich über das Alleinstellungsmerkmal hoher Temperaturen bei technischen Prozessen und Verfahren. Dabei werden als untere Temperaturgrenze etwa 500 °C zur Abgrenzung gegenüber anderen Arbeitsgebieten angenommen. Diese plausible Festlegung begründet sich in der Selbstentzündung von Brennstoffen, die oberhalb dieser Grenztemperatur einsetzt. Eine obere Temperaturgrenze ist für die Hochtemperaturtechnik nicht gegeben.

Die Hochtemperaturtechnik findet Anwendung in zahlreichen Branchen und Industrien. Die folgende Auflistung der wesentlichen Anwendungsfelder verdeutlicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Ranking die große Anwendungsbreite dieses Fachgebietes: 

  • Heiz- und Wärmetechnik
  • Kraftwerkstechnik
  • Eisen- und Stahlindustrie
  • NE-Metallindustrie
  • Chemische Industrie
  • Glasindustrie
  • Keramik/Feuerfest-Industrie
  • Grundstoffindustrie
  • Abfall- und Recyclingtechnik
  • Maschinen mit Verbrennungsantrieb/Automobilindustrie
  • Anlagenbau

Im Vordergrund steht für die Fachgruppe die Entwicklung von neuen, sowie die Verbesserung von bestehenden Hochtemperaturprozessen und -prozessketten (Verfahren) für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Dabei ist insbesondere der Gesichtspunkt der anforderungsgerechten Produktherstellung bei gleichzeitiger Ausschöpfung der höchsten Energie- und Rohstoffeffizienz unter Beachtung von ökologischen Vorgaben Ziel der Entwicklung. Der Einsatz dieser innovativen und nachhaltigen Hochtemperaturprozesse und -prozessketten in der industriellen Anwendung führt zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks (footprints) der Produktionsverfahren bei gleichzeitiger Verminderung der spezifischen Produktionskosten.

Für diese Aufgabenstellungen definieren sich sieben Querschnittsthemen als Arbeitsschwerpunkte der Fachgruppe Hochtemperaturtechnik

  • Physikalische und chemische Grundlagen
    • Impulstransport (Strömung)
    • Wärme- und Stofftransport
    • Physikalische Stoffumwandlung (z.B. Schmelzen, Verdampfen, Umkristallisation, Entgasung)
    • Chemische Stoffumwandlung (Gleichgewichte, Reaktionskinetik)
  • Prozesse, Anlagen, Apparate
    • Energie- und Stoffumwandlung (z.B. Verbrennung, Vergasung und Pyrolyse, Reduktionsprozesse, Calcinierung, elektrothermische Prozesse, Übertragung und Einsatz von Hochtemperaturenergie)
    • Brenner- und Ofensysteme, Reaktoren, Wärmeübertrager
    • Unit Operations und Gesamtprozesse (Energie- und Stoffbilanzen)

Um diese Aufgabenstellungen/Arbeitsschwerpunkte erfolgreich zu bearbeiten, verfolgt die Fachgruppe folgende Wege:

  • Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten aus Industrie, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Verbänden und Behörden
  • Förderung von Forschung und Entwicklung und des Wissenstransfers in die industrielle Anwendung
  • Identifikation neuer Bedarfsfelder
  • Nachwuchsförderung von Ingenieuren und Wissenschaftlern
  • Mitgestaltung von Regelwerken
  • Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit
  • Intensivierung persönlicher Kontakte zwischen den Fachleuten auf den Gebieten der Hochtemperaturprozesstechnik.